Achtung! Ihre Wahrnehmung steht gerade auf dem Prüfstand!
Merken Sie etwas davon? Bleibt Ihr Auge gerade an der Oberfläche der Dinge hängen, oder blicken Sie darüber hinaus? Dahinter? Darunter?

Die Installation MORPHOSE spielt mit einer Welt der Gegensätze, die so gegensätzlich oft gar nicht sind, weil sie sich aus demselben Fundus bedienen. Verbindet man zwei lose Enden miteinander, ist das Ergebnis unter Umständen ein Kreis. In dieser Welt verändern sich die Dinge, weigern sich den Erwartungen zu entsprechen. Ist es der Eimer Farbe, der über den dunkelhäutigen Menschen gegossen einen weißen Menschen erschafft? Oder war die dunkle Hautfarbe selbst nur eine Illusion? Was passiert, wenn sich die beiden Farben mischen? Lassen Sie sich jemals wieder trennen?
 

Fotos: Petra Balling

 


MORPHOSE besteht aus zwei Teilen: einer Videoinstallation und einer Fotoausstellung. Die Videoinstallation verfolgt den Prozess der Metamorphose, macht die stattfindende Verwandlung nachvollziehbar. Die Fotos tun dies nicht. Und entführen damit in eine dritte Dimension, jenseits der Gegensätze: Zwielicht, Grau, manchmal auch schreiend bunt. In jedem Fall lösen Sie das Geschehen aus dem Kontext heraus und schaffen damit ihre eigene Realität in den Köpfen der Betrachter - einen Rohrschachtest für Fortgeschrittene.

Eins haben die beiden Elemente der Ausstellung in jedem Fall gemein: sie öffnen die Tür zu einer ungemütliche Welt ohne Kuschelzone. Abgründe tun sich auf, wie sie nur der Mensch erschaffen kann; die politisch sind, aber political incorrect betrachtet werden können. Deshalb ist und bleibt MORPHOSE auch ein Projekt ohne Anfang und Ende. Denn das menschliche Zusammenleben produziert immer wieder neues Material, das die Künstler erneut auf ihre Suche schickt.